Taufe

Taufe
 
Die Taufe ist in vielen Familien ein Familienfest. Aus Dankbarkeit für das neugeborene Kind wird gerne die Taufe des Kindes innerhalb des ersten Lebensjahres gefeiert. Allerdings gibt es auch zunehmend Taufen zu einem späteren Zeitpunkt. Und das bedeutet, dass Taufe in ganz unterschiedlichen Phasen des Lebens ihren Platz haben kann. 
 
Zur Geschichte der Taufe:
Ausgehend vom Auftrag Jesu, dass wir taufen sollen, und zwar im und auf den Namen des dreieinigen Gottes, habt die Christenheit diesen Auftrag durch die Jahrhunderte befolgt. Letztlich ist die Taufe das äußere Zeichen der Aufnahme in die Gemeinschaft der Christen. 
In den ersten drei Jahrhunderten waren es überwiegend erwachsene Menschen, die sich, nachdem sie mit dem christlichen Glauben in Berührung gekommen sind, dazu entschieden haben, dazuzugehören und sich taufen zu lassen. Dabei bildete sich das Patenamt heraus, Gemeindeglieder, die einen Taufbewerber, eine Taufbewerberin auf dem Weg zur Taufe begleiteten. Die biblische Formel „er und sein Haus ließen sich taufen“ deutet darauf hin, dass bereits in den Anfangszeiten auch die Kindertaufe vorkam. 
 Mit der sogenannten Konstantinischen Wende im 4. Jahrhundert vollzog sich ein grundlegender Wandel. Da sich der christliche Glaube allmählich zur Staatsreligion entwickelte, wurde die Taufe auch zu einem Merkmal der Zugehörigkeit zum Staat. Somit wurde die Kindertaufe zur Regeltaufe. 
Unabhängig davon hat die Kindertaufe durchaus einiges für sich. Ein Kleinkind kann noch keine Leistung bringen, noch nichts vorweisen. Deshalb erweist sich die Taufe als ein Geschenk, das keiner Vorleistungen bedarf.
Aber worum geht es in der Taufe?
Die Taufe ist in jedem Fall ein großes Geschenk Gottes, Ausdruck der göttlichen Zuwendung zu einem Menschen, verbunden mit dem Angebot der lebenslangen Freundschaft und Begleitung. Bei der Taufe geht es also um die persönliche Beziehung zu Gott. Ähnlich einer alltäglichen Freundschaft lebt die Beziehung zu Gott vom Gespräch, von gemeinsamen Unternehmungen, vom miteinander geteilten Leben in Höhen und Tiefen. Somit ist mit der Taufe Gottes Hand der Freundschaft ausgestreckt. Der Mensch kann und darf immer wieder einschlagen. So ist die Taufe auch nicht nur ein punktuelles Ereignis, sondern zugleich ein lebenslanges Leben der Beziehung mit Gott. Und das kann sehr unterschiedlich ausfallen.  Die Taufe ist immer dann vollkommen, wenn die Beziehung zwischen Gott und Mensch zustande kommt. Von daher ist es bei der Kindertaufe auch wichtig, dass der Täufling den ihn liebenden Gott kennenlernen kann. Dazu ist eine Begleitung wichtig, die zeigt, wie Menschen die Freundschaft mit Gott erfahren haben.
 
Wann finden Taufen statt?
Taufen können ganz individuell verabredet werden. Im Großen und Ganzen können wir zwei Möglichkeiten der Taufe unterscheiden. Zum einen gibt es das Angebot der Taufe in einem Sonntagsgottesdienst. Hierbei wird anschaulich, dass der Mensch in eine Gemeinschaft hineingetauft wird. Als Christ oder Christin steht man nicht für sich allein.
Alternativ ist ein eigener Taufgottesdienst (oder ein Taufgottesdienst für mehrere Täuflinge) möglich. In einem Taufgottesdienst steht das Thema der Taufe natürlich sehr zentral vor Augen. Es ist dann ein Gottesdienst, der eher im familiären Bereich bleibt. Ein Taufgottesdienst wird meist an einem Samstag oder an einem Sonntag im Anschluss an den Gemeindegottesdienst gefeiert. 
 
Die Paten
Wie schon gesagt, war ursprünglich das Patenamt von der Begleitung zur Taufe geprägt. Im Fall der Kindertaufe geht es mehr um eine Nachbereitung und Hinführung zur Konfirmation durch das Patenamt. Auf jeden Fall ist es ein geistliches Amt. Neben allen Formen der persönlichen Begleitung des Täuflings geht es zuerst um die Fragen der Vermittlung des Glaubens. Deshalb ist es zwingend, dass eine Person, die das Patenamt übernimmt, einer christlichen Kirche angehört. Dies muss für die Taufe auch dokumentiert werden. Ein Täufling benötigt mindestens eine Person als Pate, in der Regel sind es zwei, auch wenn die Zahl der Paten offiziell nicht begrenzt ist.
Ein erwachsener Täufling benötigt rein theoretisch keinen Paten. Dennoch ist es schön, wenn ein Täufling von einem lieben Mensch, der als Pate fungiert, zur Taufe begleitet wird.
 
Vorbereitung einer Taufe
In einem Taufgespräch werden alle Aspekte der Taufe angesprochen und Fragen geklärt. Dazu gehört auch die individuelle Gestaltung des Taufgottesdienstes bzw. des Taufteils im Gemeindegottesdienst. Besprochen werden miteinander der Ablauf, die Lieder, die Gestaltung, ggf. eigene Ideen. 
 
Der Taufspruch
In der evangelischen Kirche hat sich der schöne Brauch ergeben, dem Täufling einen Bibelvers als Motto mit auf den Weg zu geben. Dieser Spruch kann von den Eltern bzw. bei älteren Menschen von diesen selbst ausgesucht werden. Eine Hilfe bietet: www.taufspruch.de. Es kann aber auch interessant sein, darüber hinaus in der gesamten Bibel zu suchen.
 
Gebühr
Für Taufen im Gemeindegottesdienst fallen keine Gebühren an. Für eigene Taufgottesdienste wird eine Gebühr von 50 Euro erhoben, da zusätzlicher Personalaufwand nötig wird.
 
Weitere Informationen finden Sie unter:
https://taufe.bayern-evangelisch.de/